164. Cäcilienfeier
Es sei ja nun die letzte Cäcilien-Feier ohne Frauen, hörte man ab und zu im Vorfeld. Dabei war es jeweils nicht immer ganz einfach zu ergründen, ob diese Bemerkung nun positiv oder eher bedauernd gemeint war. Nun, «men only» mag in ferner Vergangenheit noch ohne Frauen gewesen sein. Seit aber diese in Politik, Wirtschaft und Kultur endlich auch führende Ämter innehaben, waren auch Damen unter den geladenen Gästen dabei. Diesmal waren sie in dieser Kategorie sogar in der Mehrheit. Und sie haben der Feier gutgetan. Nicht nur optisch, wenn ich das mal so formulieren darf. Aber der Reihe nach.
Nach dem kurzen Aperitif auf engem Raum, mit dem obligaten gesungenen Willkommensgruss der Sänger an die Gäste, wurden die Türen zum Saal geöffnet und, nachdem jeder seinen Tisch gefunden und seine Tischnachbarn begrüsst hatte, durfte Reto Reichenbach, unser Pianist an den Konzerten, nochmals sein grosses Können mit zwei Werken von Beethoven unter Beweis stellen. Dann begrüsste Präsident Ruedi Kämpfer die vielen geladenen Gäste, wie immer schön alphabetisch und unter gebührendem Applaus. Anschliessend gedachte er der im ablaufenden Jahr verstorbenen Vereinsmitglieder. Allzu viele gute Bekannte waren es wieder, musste man schmerzlich zur Kenntnis nehmen.
Von weit her und speziell für diesen Anlass angereist kam der Präsident der mit uns befreundeten Berliner Liedertafel, Raimund Gross. Es ist viele Jahre her, seit wir einen Vertreter dieses Chores, bei dem die Liedertafel letztmals im Mai 2003 in Berlin zu Gast war, begrüssen durften. Umso mehr freuten uns seine Anwesenheit, seine Grüsse aus Berlin und natürlich der mitgebrachte, kunstvoll bemalte Berliner Buddy Bär.
Nach dem Hauptgang wurden die neuen Ehrenmitglieder gewürdigt und durften ihre Urkunden unter grossem Applaus entgegennehmen: Urs Egli für 40 Jahre Aktiv-Mitgliedschaft und Christoph Grether für 50 Jahre Passivmitgliedschaft. Ersterer singt auch heute noch im Chor mit, letzterer hat seine lange Verbundenheit mit dem Verein von seinem Vater «geerbt». Schön, dass er sich spontan bereit erklärt hat, ab nächstem Jahr als Vertreter der Fördermitglieder zu amten.
Der spannende Moment der Scheckübergabe an den Begünstigten bildet jeweils den Höhepunkt der Cäcilien-Feier. Und es war einer. Jan Tex Mumenthaler von der jungen tafelrunde, der locker und gekonnt den Abend moderierte, durfte dem Präsidenten der Stiftung für krebskranke Kinder Regio Basiliensis, Werner Rüegg, einen Scheck über 9000 Franken übergeben, den dieser mit grosser Freude und herzlichem Dank an alle die an diesem Projekt und schönen Resultat beteiligt waren, entgegennahm.
Mit dem Schlussgesang «Frisch gesungen» endete der offizielle Teil der 164. Cäcilien-Feier. Wie immer vor dem abschliessenden Dessert, um die Feier nach eigenem Wunsch und Zeitplan rasch zu beenden oder gemütlich ausklingen zu lassen, wovon die junge tafelrunde in corpore noch reichlich Gebrauch machte. Sehr zur Freude unseres Gastes aus Berlin und der verbliebenen «üblichen Verdächtigen» der Liedertafel.