Ausflug nach Solothurn
Nachdem der erste Ausflug nach Solothurn wegen schlechtem Wetter und Corona-Restriktionen (geschlossene Restaurants) nicht stattfinden konnte, haben wir am 7. Juli einen neuen Versuch gestartet. Regen hat uns zwar begleitet bis wir von unserer Stadtführerin Frau Guggisberg begrüsst wurden, dann aber hat sich Solothurn endlich von der freundlichen Seite gezeigt. Frau Guggisberg hat uns viel über die Geschichte der Stadt erzählt und als Erstes die grossartige St. Ursen-Kathedrale gezeigt. Infolge eines Brandanschlags war die Kathedrale lange geschlossen bis die aufwendige und teure Reinigung endlich von Fachpersonen vorgenommen werden konnte. Nun strahlt sie in freundlichem Weiss. Bemerkenswert sind der Altar und der Taufstein. Was aussieht wie ein weisses Stofftuch ist bei näherem Betrachten und Betasten in Wirklichkeit Carrara Marmor; die hervorragende Arbeit einer Schweizer Künstlerin. Begleitet von vielen interessanten und lustigen Anektoten führt uns Frau Guggisberg anschliessend durch das Quartier, ein ehemaliges Kloster, wo der Botschafter des französischen Königs und seine illustre Entourage, während über 200 Jahren «Hof hielten» und der Ambassadoren-Stadt viel Ruhm und Reichtum brachte. Ein Spaziergang über den schönen und stimmungsvollen Gemüse- und Früchtemarkt, der zweimal wöchentlich stattfindet, und ein kurzer Blick in die reich verzierte barocke Jesuiten-Kirche und schon war es Zeit fürs Mittagessen, welches wir bei Sonnenschein im Garten des Restaurants Cantinetta einnehmen konnten. Der Nachmittag führte uns nochmals durch die Gässlein der Altstadt mit einem lohnenswerten Zwischenhalt in der Franziskaner-Kirche. Der Solothurner Künstler Jörg Mollet hat der schlicht renovierten Kirche mit seiner Kunstinstallation «Cantus Firmus» aus japanischem Shoji-Papier ein ganz spezielles, modernes Gesicht gegeben. Wie Segel sind die filigranen Werke zwischen den Säulen hoch über den Bänken aufgespannt und verändern sich je nach Lichtverhältnissen. Die nächste Besichtigung war das Kunstmuseum mit der beindruckenden Sammlung von Bildern aus verschiedenen Epochen u.a. Hans Holbein, Ferdinand Hodler, Cuno Amiet, um nur die bekanntesten zu erwähnen. Leider war der originelle Stiefelbrunnen von Roman Signer vor dem Gebäude an diesem Tag infolge Reinigung nicht in Betrieb. Auf der Terrasse des Hotels de la Couronne – einem geschichtsträchtigen Ort - genossen wir zum Abschluss - nun bei strahlendem Sonnenschein - einen kühlen Drink, bevor wir wieder mit dem Zug nach Hause fuhren.